Samstag, 30. Juli 2011

Oracle 10gR2 auf OEL Part 2: installation

Nachdem die Virtuelle Maschine nun endlich so weit ist, kann die Installation der Datenbank starten. Prinzipiell gibt es den Installation Guide in der Dokumentation; es kursieren allerdings auch tonnenweise andere Installationsanleitungen im Internet. Ich habe mich ziemlich an diese da gehalten, und es hat reibungslos geklappt.

Es gibt allerdings noch ein paar Dinge die noch erledigt werden wollen.
Zunächst einmal soll die Datenbank beim Start der VM auch mit gestartet werden. Dazu benötigt man ein Startscript; ich habe dieses hier verwendet; es muss nur noch der Oracle User und das Oracle Home angepasst werden. Danach muss das Script noch im richtigen Runlevel aufgerufen werden; das aktuelle Runlevel findet man mit

who -r

Dann sind nur noch die Symbolischen Links anzulegen:

ln -s /etc/init.d/oracle /etc/init.d/S91oracle
ln -s /etc/init.d/oracle /etc/init.d/K91oracle

Die Datebank wird nun beim Start der VM gestartet.

Man wird man schnell bemerken, dass SQL*Plus unter Linux eine ziemliche Landplage ist; es funktionieren die Pfeiltasten nicht, und ohne Commandhistory ist es ziemlich lästig zu bedienen.
Abhilfe schafft hier rlwrap.
Um es unter OEL zu installieren muss das EPEL Repository (Extra Packages for Enterprise Linux) hinzugefügt werden; eine Anleitung dazu findet sich hier

Danach kann rlwrap installiert werden:

yum install rlwrap

Danach kann SQL*Plus bereits mit rlwrap gestartet werden:

rlwrap sqlplus

Soll rlwrap permanent für SQL*Plus verwendet werden, so kann ein Alias in der Date ~/.bashrc hinzugefügt werden:

alias sqlplus="rlwrap sqlplus"

Will man das "Ursprüngliche" SQL*Plus beibehalten kann natürlich jeder beliebige Name vergeben werden.

Danach sollte man die neuesten Patches einspielen. Zunächst wäre das das Patchset 10.2.0.5. Dazu benötigt man einen Support Vertrag; hier ist eine Anleitung, wie man billig zu einem Support Vertrag mit Oracle kommt.

Im Support Portal können die benötigten Patches Heruntergeladen. Die Patchnummern sind #8202632 (Patchset 10.2.0.5) bzw. der letzte PSU Patch #11724962. Damit der PSU Patch eingespielt werden kann ist auch die letze OPatch Version notwendig; diese hat die Nummer #6880880.

Zunächst ist das Patchset einzuspielen; dazu ist die Datenbank zunächst mit dbshut niederzufahren, und runInstaller im Disk1 Verzeichnis des extrahierten Patches auszuführen. Der Universal Installer führt dann durch die Installation des Patchsets. Sind die Programmdateien installiert, muss noch der Catalog upgedatet werden. Dazu startet man die Datenbank wieder mittels dbstart. Danach muss die Instanz mit dem SYS User im upgrade modus gestartet werden:

startup upgrade

Nun führt man das Catalog upgrade Script aus (ebenfalls SYS):

@?/rdbms/admin/catupgrd.sql

Nachdem der Catalog upgedatet wurde, kann die Instanz neu gestartet werden:

shutdown immediate
startup

Um den letzten PSU Patch einspielen zu können, benötigt man die letze OPatch Version (#6880880); einfach das Zip File in ein beliebiges Verzeichnis extrahieren, und fertig. Danach den PSU Patch extrahieren, und mit OPatch einspielen (die Datebank muss natürlich wieder niedergefahren werden). Einfach in das Verzeichnis des Patches stellen, und OPatch aufrufen:

export ORACLE_HOME=<pfad_zu_oracle_home>
/u01/OPatch/opatch apply

Danach ist die Datebank zu Starten, und mit dem SYS User das Catalog Upgrade Script einzuspielen:

@?/psu/10.2.0.5.3/catpsu.sql

Ist dieses Script durchgelaufen, ist man im Besitz einer Oracle 10gR2 Datenbank am letzten Patchstand ;-)

Donnerstag, 28. Juli 2011

Oracle 10gR2 auf OEL Part 1: Virtualbox config

Diesesmal wollen wir eine Oracle 10.2 Datenbank auf Linux installieren. Die aktuellste Variante der Datenbank wäre zwar 11gR2; Oracle stellt allerdings hier eine fertige 11gR2 VMs zum Spielen an; ausserdem trifft man durchaus noch auf 10gR2 Datenbanken. Die genaue Installationsanleitung findet sich natürlich in der Dokumentation ;).

Will man eine vollständige Oracle Datenbank auf Linux installieren, so hat man die Qual der Wahl zwischen RedHat Enterprise Linux oder Suse Linux Enterprise Server. Natürlich könnte man mit ein paar Untergriffe den Universal Installer auch dazu bewegen, auf Ubuntu/Debian zu installieren; allerdings sind derartige Kombinationen auch in der realen Welt kaum in der Produktion anzutreffen. Man sollte sich eher an die zertifizierten Kombinationen halten.

Somit hat man wie bereits erwähnt die Wahl zischen RHEL und SLES; beide kostenpflichtige Betriebssysteme. Oracle bietet um dieses Problem zu umgehen eine kostenfreie Variante von RHEL an: Oracle Enterprise Linux. Oracle stellt diese distro auf EDelivery zur Verfügung; alles was man benötigt ist ein OTN Account.

Das ganze installiere ich auf einer Virtuellen Maschine in Virtualbox.
Auch dabei handelt es sich um eine nicht zu 100% zertifizierte Konfiguration; Oracle zertifiziert nur auf richtiger Hardware oder der Hauseigenen OracleVM (im Endeffekt steckt hier XEN dahinter). Für meine Zwecke tut es Virtualbox allemal.

Die prinzipielle Installation des Betriebssystem ist relativ simpel, weswegen ich das jetzt auch mal übergehe.
Als nächstes installieren wir die Gasterweiterungen für VirtualBox, damit der Mauszeiger nicht dauernd gefangen wird und auch copy&paste zwischen dem Host und dem Gast funktioniert und ähnliche nette Features. Dazu müssen ein paar Pakete installiert werden. Standardmässig ist allerdings kein YUM Repository konfiguriert; ich werde also zunächst Installations CD als Repository hinzufügen.

Dazu lege ich im verzeichnis /etc/yum.repos.d ein neues File oel.conf an (Alle befehle müssen (natürlich) mit dem root user ausgeführt werden)

[oel]
baseurl=file:///media/oel/Server
enabled=1

Danach importiere ich noch die Public Keys der Repositories:

rpm --import /media/oel/RPM-GPG-KEY
rpm --import /media/oel/RPM-GPG-KEY-oracle

Danach installiere ich die Pakete die für die Gasterweiterungen nötig sind:

yum update kernel
yum install gcc
yum install kernel-devel

Danach kann das Image für die Gasterweiterungen gemountet werden. Dazu einfach im Menü Geräte => Gasterweiterungen installieren... wählen, und das Image wird gemountet.

Danach muss nur noch das Installationsscript aufgerufen werden:

sh ./VBoxLinuxAdditions.sh

Danach sollten die Guest Addons problemlos funktionieren.

Ein sehr nettes Feature sind shared folders; Man kann am Gast System einen Ordner des Host Systems einbinden. Das ist sehr nützlich, da dann Files nicht mehr mühselig hin-und-her kopiert werden müssen.

Dazu wählt man im Menü Geräte => Gemeinsame Ordner..., und legt dort einen neuen Ordner an. Diesen Ordner benenne ich der Einfachheit halber oracle; es kann ein Beliebiger Pfad am Host System angegeben werden.
Danach kann der Order im Gast System eingebunden werden:

mount -t vboxsf oracle /home/oracle/share

Dabei gebe ich den Namen des vorhin erstellten Ordners (oracle) an, und den Pfad am Gastsystem.
Möchte ich den Ordner permanent einbinden, so kann ich dies indem ich obige Zeile in /etc/rc.local hinzufüge. Dieses Script wird ausgeführt, nachdem alle init Scripts durchgeführt wurden; somit wurden auch die Gasterweiterungen gestartet.
Eine detaillierte Ausführung über Shared Folders findet sich hier.

Da ich ein YUM Repository für die Install DVD eingerichtet habe, das Image aber beim Starten nicht ins Laufwerk einlegen kann da sonst der Installer wieder startet, lege ich das ISO image auch in den Shared Folder auf meinem Host, und füge eine weitere Zeile an rc.local an:

mount /home/oracle/share/Enterprise-R5-U3-Server-i386-dvd.iso /media/oel -t iso9660 -o ro,loop=/dev/loop0

Das ISO Image das ich vorher in die VM eingebunden habe liegt dem Gastsystem nun als ISO vor, das ich nun einfach mounte.

Somit bin ich mit der Basiskonfiguration von Oracle Enterprise Linux unter Virtualbox fertig, und die Installation kann beginnen ;).

Sonntag, 10. Juli 2011

Hols der Torrentflux!

Eigentlich hab ich ihn ja schon länger in Betrieb, und gerade deshalb wird es mal Zeit ein paar Worte über ihn zu verlieren: Torrentflux.

Wer kennt das nicht: Torrents die entweder groß sind oder nicht gerade viel Seeds haben (oder beides) können ganz schön lange dauern. Was also tun? PC durchlaufen lassen.
Wenn aber so wie bei mir mehrere Leute mit ihren PCs unter einem Dach wohnen so kann es durchaus sein dass mehr als einer Torrents downloaded, und mehrere PCs durchlaufen. Da die downgeloadeten Files ja auch geteilt werden wollen gibt es bei uns einen Server der (unter anderem) auch Fileserver spielt. Das ganze wird nun noch lästiger: Files müssen auch noch quer übers Netzwerk verschoben werden. Und als ob das noch nicht genug wäre kommt man nachdem man einen torrent erfolgreich nach 4 tagen downgeloadet hat drauf, dass vorgestern ein Kollega den selben torrent bereits auf den Server gestellt hat. 4 Tage fürn Arsch. Was also tun? Eine Zentrale Lösung muss her.
Nach langem hin und her fiel mein Auge auf Torrentflux
Apache/PHP/MySQL und Python lief sowieso schon am Server, also im Endeffekt kein Problem mehr. Und wirklich: Torrentflux hielt was er versprach. Kleines Manko war, dass kein globales upload/downloadlimit gesetzt werden konnte da jeder Torrent seinen eigenen Torrentclient hatte. Aber das war eher zu verkraften.

Nach ein paar Jahren betrieb fing er allerdings zu zicken an. Diverse torrents legten den kommpletten Torrentflux lahm, oder downloads wollten einfach nicht mehr starten. Leider wird Torrentflux seit 2008 nicht mehr weiterentwickelt, und ich war ziemlich auf mich alleine gestellt. Nach diversen debug-orgien wollte ich nicht mehr, und ich begab mich auf die Suche nach einem Nachfolger. Glücklicherweise gibt es ein paar Forks von Torrentflux; z.B. Torrentflux B4rt oder Torrentflux NG
Bei ersterem stellte sich heraus, dass es sich dabei um ziemlich genau die gleiche Version von Torrentflux handelte, die ich laufen hatte. Torrentflux NG allerdings war dann wirklich wie der Name schon sagt die NextGeneration von Torrentflux. Die Homepage stellte sich zwar als Forum heraus; downloads von TorrentfluxNG sind hier zu finden.
Die Installation war ziemlich simpel; den Tarball ins webserver Verzeichnis extrahieren, dann das Installscript aufrufen, und ab dafür.

Ein paar Features wie z.B. eine eingebaute Torrentsuche (hatte der alte Torrentflux auch, sie funktionierte nur nicht) oder auch die Option per wget Files runterzuladen sind auch sehr nützlich. Auch optisch hat sich vieles getan; so werden die Downloadraten nun nicht mehr per kompletten pagerefresh erneuert sondern per AJAX. Leider funktionierts zwar nicht immer, aber was solls. Hauptsache er lädt wieder Torrents ;-)

Donnerstag, 17. Februar 2011

XBMC gaming Part 2: SNES/NES

Nachdem ich mich ausgiebig mit alten DOS Spielen beschäftigt habe (es ist wirklich herrlich wenn Spiele nur PC Speaker unterstützen - dosbox emuliert diese über die Soundkarte was ein hübsches nostalgisches gedüdel abgibt :D ) habe ich ein weiteres nettes XBMC Plugin gefunden: den ROM Collection Browser.

Wie der Name schon sagt ist es ein Browser für ROMS von verschiedenen Konsolen. Dabei werden (unter anderem) auch NES und SNES unterstützt. Das Plugin bietet dabei nur ein Interface zum Starten der ROMs, das eigentliche abspielen übernehmen externe Emulatoren.

Die Installation kann wie beim Executor über XBMC erfolgen. Beim ersten Start werden die verschiedenen Emulatoren und der Speicherort der ROMs abgefragt. Danach werden die ROMs in den Katalog geladen. Sehr hübsch ist dabei, dass ROM Collection Browser sich dabei Informationen und Covers aus dem Internet lädt; somit ist die Liste auch schön und informativ :D.

Wie bereits erwähnt werden zum Spielen externe Emulatoren verwendet; für SNES verwende ich hierbei den altbewährten ZSNES, für NES den (mir bisher unbekannten) FCEU. Beim Einrichten können noch diverse Parameter für die Emulatoren angegeben werden; will man diese später noch ändern, so kann man dies auch in der config.xml unter

~/.xbmc/userdata/addon_data/script.games.rom.collection.browser  

erledigen. Für das zu startende ROM ist der Platzhalter %ROM% zu verwenden.
Für ZSNES verwende ich folgende Parameter:

-v 14 -m %ROM%

-v 14 gibt dabei 1024x786 FULLSCREEN an; -m startet das ROM ohne Menü; somit wird nach dem Beenden des Spiels auch ZSNES wieder beendet und man kehrt wieder zu XBMC zurück.
Weitere Informationen über Parameter und Auflösungen von ZSNES erhält man mit

zsnes --help


Die Tastenkonfig bzw. die Konfiguration eines Gamepads können über die GUI von ZSNES einmalig erledigt werden. Somit ist die Konfiguration für SNES Roms abgeschlossen.

FCEU ist ein commandline basierter NES Emulator. Die verfügbaren Switches und Parameter erhält man beim Parameterlosen Aufruf von FCEU. Ich verwende folgende Parameter:

-fs 2 -xres 640 -yres 480 -opengl 0 "%ROM%"

Bei den Parametern gilt hier folgendes: Wird eine Zahl größer 0 angegeben, so ist der Parameter aktiviert, 0 deaktiviert den Parameter.
Mit -fs 2 gebe ich an, dass FCEU im Fullscreen Modus gestartet werden soll (-fs 1 hatte seltsame Farbspiele), xres und yres geben die jeweilige Auflösung an. Ich hatte Probleme mit -opengl, weshalb ich OpenGL mit 0 deaktivierte (liegt vermutlich am ATI Treiber, der Teufel hole ihn). FCEU beendet sich automatisch nachdem das Spiel beendet wurde.
Das config File für FCEU liegt unter

~/.fceultra/fceu98.cfg

Dieses File ist allerdings ein Binärfile, das mit einem Hexeditor editiert werden will. Wem das zu mühselig ist, GFCEU (Gnome FCEU) schafft hierbei Abhilfe: Es ist ein kleines GUI Interface zu FCEU, das unter anderem einen Keyeditor beinhaltet. Es schreibt dabei das config File neu; somit kann die Konfiguration für FCEU Kinderleicht editiert werden. Somit steht dem Spielspaß nichts mehr im Wege :D.


Hinweis: ZSNES, FCEU und GFCEU (sowie auch dosbox btw.) sind in den Standard Ubuntu Repositories, man kann diese also bequem über apt installieren.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Soundprobleme mit dosbox

Nachdem ich dosbox erfolgreich in XBMC integriert habe tat sich eine neue Baustelle auf: der MIDI Sound ist teilweise abgehackt, lagt und machte auch seltsame Geräusche.
Beim Starten von dosbox erscheint folgende Fehlermeldung:

ALSA:Can't subscribe to MIDI port (65:0)
MIDI:Opened device:oss

Der angegebene MIDI Port schien also nicht zu stimmen. Aufschluss über die verfügbaren MIDI Ports gibt pmidi:

wizard@miraculix:~/.dosbox$ pmidi -l
 Port     Client name                       Port name
 14:0     Midi Through                      Midi Through Port-0


Diesen Port trage ich nun ich nun in die dosbox config ein:

[midi]
[...]
midiconfig=14:0

Nun ist es schon um einiges besser, stellenweise laggt es aber noch immer. Abhilfe schafft prebuffer:

[mixer]
[...]
prebuffer=1000

Und der Sound funktioniert einwandfrei!

XBMC gaming Part 1: Dosbox

Ich bin seit längerem im Besitz eines HTPC. Nach einem langen und schmerzvollen Auswahlprozess (an dieser Stelle noch mal einen Herzlichen Dank an alle Beteiligten: ATI für den ausgezeichneten Treibersupport unter Linux und Microsoft für die hervorragende Unterstützung einer Microsoft Windows Media Remote unter Windows XP; beides natürlich ironisch gemeint) bin ich schlussendlich bei XBMC unter ubuntu angelangt.

Mit dem letzten XBMC Update (Dharma, 10.0) ist unter anderem der Plugin Support verbessert worden. Plugins können nun direkt über XBMC heruntergeladen und installiert werden.
Unter den vielen Plugins gibt es ein Programm Plugin namens "Executor" dass es erlaubt Starter zu definieren und diese von XBMC aus zu starten.
Dieses Plugin werde ich benutzen um auf meinem HTPC alte DOS-Spiele zu starten. Die meisten alten Kracher wie z.B. Prince of Persia oder The Lost Vikings sind abandonware und sind auf http://www.abandonia.com/ frei erhältlich.

Da diese Spiele natürlich native auf einem Linux System nicht funktionieren (sie funktionieren auf Windows meist auch nicht mehr) braucht man einen Emulator: dosbox emuliert einen kompletten DOS PC und ist unter anderem für Windows und Linux erhältlich.

Nach dem Start erhält man einen DOS prompt:














Um auf lokale Verzeichnisse zugreifen zu können müssen diese erst per mount eingebunden werden. Die Syntax ist folgende:

mount <laufwerk> <verzeichnis>

Danach kann man schon loslegen und Spielen!
Sollen diverse Befehle automatisch beim Start ausgeführt werden so können diese in der [autoexec] Section in der config angegeben werden. Unter Linux befindet sich diese im Verzeichnis ~/.dosbox:

[autoexec]
# Lines in this section will be run at startup.
# You can put your MOUNT lines here.
mount c /home/wizard/games
c:

Somit wird /home/wizard/games auf c gemounted und anschließend das Laufwerk gewechselt.
Standardmässig ist das Tastaturlayout auf Englisch; will man es auf Deutsch haben, so kann man das in der [dos] Section in der config ändern:

[dos]
[...]
keyboardlayout=gr

Eine Liste der verfügbaren Layouts befindet sich hier.

Wer Dosbox im Vollbildschirmmodus starten will, kann dies ebenfalls in der config angeben:

[sdl]
[...]
fullscreen=true

Eine ausführliche Erklärung zur dosbox config findet sich im dosbox wiki.

Nachdem man dosbox fertig konfiguriert hat kann man daran gehen, Starter für Spiele zu basteln. Mit -c kann dosbox ein Befehl übergeben werden, der ausgeführt werden soll. Wird dosbox z.B. folgendermaßen gestartet:

dosbox -c "cd lotus" -c "lotus"

so wird zuerst in das Verzeichnis "Lotus" gewechselt, und dann das Spiel gestartet. Wird das Spiel beendet so wird allerdings dosbox nicht beendet. Dies ist allerdings notwendig, damit später wenn dosbox von XBMC aufgerufen wird die Kontrolle wieder an XBMC zurückgeht wenn das Spiel beendet wird. Ein hinzufügen von

dosbox -c [...] -c "exit"

bringt leider nicht das gewünschte Ergebnis, und beendet dosbox sofort wieder. Der Switch -exit brachte bei mir leider nicht das gewünschte Ergebnis, und beendete dosbox nicht. Als Abhilfe habe ich mir ein kleines Shell-Script geschrieben, das dosbox startet und bei bedarf ein batchscript schreibt das dosbox nachdem das Spiel beendet wurde auch beendet:

#!/bin/bash
export basedir=/home/wizard/games
export folder=$1
export executable=$2
#etwaige spezialsettings für games
if [ -e "$basedir/startscripts/$executable_start.sh" ]; then
  echo calling specific script
  $basedir/startscripts/$executable_start.sh
fi
#dosbox soll sich nach beenden des spiels auch wieder beenden;
#leider führt ein weiteres -c "exit" zum sofortigen beenden
#darum bei bedarf ein batchscript schreiben dass nach beenden 
#des spieles dosbox beendet
if [ ! -e "$basedir/$folder/$executable.bat" ]; then
  echo batchscript does not exist, create it
  echo $executable.exe > $basedir/$folder/$executable.bat
  echo exit >> $basedir/$folder/$executable.bat
fi
dosbox -c "cd $folder" -c "$executable.bat" -noconsole -exit
if [ -e "$basedir/startscripts/$executable_stop.sh" ]; then
  echo calling specific script
  $basedir/startscripts/$executable_stop.sh
fi

Diesem Script muss nun nur noch der Unterordner und die Executable übergeben werden und los gehts.
Benötigt ein Spiel vor dem Start von dosbox noch irgendwelche Spezialsettings oder muss vorher noch etwas gestartet werden, so starte ich diese Programme im <spielname>_start.sh; in <spielname>_stop.sh können Aktionen nach dem Beenden des Spieles ausgeführt werden (z.B. in _start gestartete Programme beenden etc.).
Sollten in dosbox für ein Spiel noch spezielle Settings vorgenommen werden, so kann ich dies im erzeugten Batchscript hinzufügen. Da dieses File nur geschrieben wird wenn es noch nicht existiert bleiben etwaige Änderungen erhalten.

Um ein DOS Spiel zu starten muss ich nun also nur noch das Script mit den Parametern aufrufen:

./startdosgame.sh lotus lotus

Nun kann ich darangehen, die Spiele in Executor einzubinden. Dies kann ich entweder über die GUI in XBMC machen, oder ich editiere das zugehörige config File. Will man mehr als nur ein Spiel hinzufügen ist man eindeutig über das config File schneller.

Das File programs.cfg befindet sich unter

~/.xbmc/userdata/addon_data/plugin.program.executor

Dort gibt es je Spiel einen Eintrag:

[name]
exec = /pfad/zu/executable
icon = /pfad/zu/image

Hier füge ich unser Script ein und rufe es mit den Richtigen Parametern auf. Im Verzeichnis "lotus" liegt die executable "lotus"; das Spiel heißt Lotus:

[lotus]
exec = /home/wizard/games/startscripts/startdosgame.sh lotus lotus
icon = /home/wizard/games/icons/lotus.png

Und schon erscheint es im Executor Menü:


Von dort aus kann ich das Spiel nun starten, und es heißt Gamepad krallen und Spielen bis der Daumen glüht!

Montag, 17. Januar 2011

Goodbye, Unity!

Nachdem ich mich wirklich bemüht habe, habe ich mich nun endgültig von Unity auf meinem Netbook verabschiedet. Zur Erinnerung: Unity soll in Ubuntu 11.04 Gnome ablösen (was jetzt nicht heißt, dass man Gnome nicht mehr nachinstallieren kann).
Im Ubuntu Netbook Remix den ich auf meinem Netbook installiert habe ist Unity schon Standardmäßig dabei. Zunächst war ich etwas verwundert, war doch in den vorigen Versionen der Netbook Launcher mit an Bord, der mir ehrlich gesagt ziemlich gut gefallen hat. Unity schaut doch ziemlich anders aus. Dann vernahm ich, dass Unity in der nächsten Ubuntu Version Gnome ersetzen soll, und beschloss das Ding mal auszuprobieren...Um es kurz zu machen: Ich hoffe dass der Typ dem das eingefallen ist bald von einer Horde wilder Elefanten totgetrampelt wird. Und die Idee das ganze auf die Netbook Edition loszulassen als Griff ins Klo zu bezeichnen ist auch eher untertrieben.

Mal ganz kurz 2 Fakten
- Unity benötigt Hardwarebeschleunigung
- die Favoritenleiste rechts außen benötigt permanent ~200px Platz

Netbooks haben meist eher minderwertige Grafikkarten, und was das Display betrifft....Meins beherrscht die Auflösung 1024x680 (oder ähnliches in der Höhe). 200px weniger bedeutet scrollen...

Die nächste Hürde war dann auf SMB Shares zuzugreifen. Normalerweise mache ich das indem ich im Nautilus in die Adresszeile

smb://<servername>

eingebe...doch wo ist diese vermaledeite Adresszeile bloß hin verschwunden? "Gehe zu => Ort" ist ebenfalls nicht verfügbar, somit bleibt noch über das Share über smbmount einzubinden oder aber nautilus über die shell zu starten...*hüstel*.

Fazit: Unity am Netbook schon mal alleine wegen der Hardwareanforderungen und der Favoritenleiste nicht. Und wenn ich mir vorstelle wie ich mich mit meinem Netbook ärgern musste um auf SMB Shares zuzugreifen (das war bei weitem nicht alles) will ich es eigentlich auf meinem Desktop PC mit großem Display und halbwegs vernünftiger Hardware auch nicht haben. Auf Tablet PCs könnte ich mir Unity von der Bedienung her installieren, aber wer will schon ein Tablet PC Interface auf seinem Desktop haben? Ich nicht...

cheers